Die bauma Innovationspreise 2022 wurden am Sonntag, 23. Oktober, in einem Festakt in München verliehen. Die Preise wurden in fünf verschiedenen Kategorien verliehen, darunter Klimaschutz, Digitalisierung, Maschinenbau, Bauinnovation und Forschungsinnovation.
Die Gewinner des bauma Innovationspreises 2022 sind:
· Klimaschutz – Liebherr-France SAS für seinen wasserstoffbetriebenen Raupenbagger R 9H2
Der H2-Wasserstoffantrieb des Liebherr-Raupenbaggers R 9H2 benötigt keine permanente Energieversorgung und erzeugt geringe NOx- und CO2-Emissionen. Je nachdem, wie die Emissionen gemessen werden und ob der gesamte Lebenszyklus der Maschine betrachtet wird, reduziert der Wasserstoff-Verbrennungsmotor die CO2-Emissionen im täglichen Betrieb um fast 100 Prozent oder über den gesamten Lebenszyklus um 70 Prozent der Maschine, von der Herstellung bis zum Lebensende.
Der Wasserstoffmotor von Liebherr ist für Heavy-Duty-Anwendungen ausgelegt, und der R 9H2 ist auf die Leistung seines dieselbetriebenen Pendants abgestimmt.
· Digitalisierung – MiC 4.0 Machines in Construction für seine gemeinsame digitale Sprache für Baustellen
Ziel von MiC 4.0 ist es, eine universelle, einheitliche und herstellerunabhängige Datenschnittstelle zwischen Baumaschinen und Anbaugeräten zu schaffen. Durch die Zusammenarbeit von über 25 Anwendern und Maschinen- und Werkzeugherstellern wird unter dem Namen MiC 4.0 BUS eine Datenschnittstelle über das Internetprotokoll CAN-Bus definiert, die Anwendungsfälle für die Kommunikation zwischen Anbaugeräten und Maschinen abbilden kann.
· Maschinenbau – Herrenkneckt AG für ihren kontinuierlichen Vortriebsprozess
Das neue kontinuierliche Vortriebsverfahren der Herrenknecht AG ist für Tunnelinfrastruktur in gängigen Weichgesteinsformationen mit oder ohne wasserführenden Schichten. Der kontinuierliche Tunnelvortrieb mit modernster Technik führt bei längeren Tunnelabschnitten zu einer deutlichen Verkürzung der Bauzeit, da der Stop-and-Go-Prozess entfällt.
· Building Innovation – Holcim GmbH für Carbon Spannbeton (CPC)
Anstelle von Stahl wird der Beton der CPC-Platten (Carbon Prestressed Concrete) von Holcim ausschliesslich mit vorgespannten Kohlenstofffasern bewehrt. Die dünnen Betonelemente ermöglichen je nach Ausführung Materialeinsparungen von bis zu 80 Prozent und reduzieren den CO2-Fußabdruck des Bauteils um bis zu 75 Prozent.
· Forschungsinnovation – Technische Universität Bergakademie Freiberg Maschinenbau-Institut für Tiefseeprobennahme
Das Forschungsprojekt zielt darauf ab, eine kompakte Grabenfräse zu elektrifizieren und in eine smarte, halbautomatische Vertical-Mining-Einheit für den Tiefseebergbau umzuwandeln. Wasserdrücke von bis zu 400 bar, völlige Dunkelheit und Temperaturen um ein Grad Celsius am Meeresboden sind Herausforderungen an die Gerätetechnik.